Roter Faden

Roter Faden

Als kleines Mädchen malte ich mit Hingabe die buntesten Bilder voller Märchen und Realitäten. Diese kleine Welt konnte mir niemand nehmen. Diese eigene kleine Bestätigung, die ich konsumieren konnte, zu jeder Zeit und überall, wenn ich sie dringend brauchte.

Die Kunst begleitet mich bis heute- bis hierher.

Den Kinderschuhen entwachsen und mit der Welt der Erwachsenen konfrontiert, träumte ich davon meine Freude am kreativ sein, auch in meinen beruflichen Werdegang einfließen lassen zu können.

Meiner damals jugendlich, naiven Vorstellung, eines Tages wie von selbst meinen Platz unter den unzähligen, begabten Künstlern dieser Welt geschenkt zu bekommen, folgte alsbald die Ernüchterung. Doch dieser gesamte Prozess und vor allem die Menschen, die mich bis heute voller Liebe begleiten und stützen, gaben mir meinen Glauben an mich zurück.

In dieser zurückliegenden Zeit schlug ich verschiedene Bildungswege ein, die stets mit künstlerischen und gestalterischen Komponenten einhergingen.

Zwischenzeitlich verlor ich jedoch persönlich meinen Zugang zu der Wahrheit meiner Kunst. Ich scheiterte an meinem damaligen Wunsch nach Perfektion – im Sinne, dass ich mein tiefes Gefühl und die Sinnlichkeit des Entstehens von Formen und Farben verlor. Jeder kleinste Pinselstrich musste akkurat sitzen, die Motive hatten keine Spannung mehr und waren eintönig. Ich versuchte mich mit großen Abständen wieder heranzutrauen – ich scheiterte jedoch.

Nun arbeite ich bereits seit mehreren Jahren mit psychisch kranken Menschen zusammen, was mich bewegt und trägt. Leider zeigt es mir in vielerlei Hinsicht auch die Abgründe auf, vor denen wir so gerne und oft unsere Augen verschließen wollen. Doch kann ich so meinen kleinen Beitrag leisten und auch von ihnen lernen. Diese höchst sensiblen Menschen voller Ängste und Traumata inspirieren mich, sie erschrecken mich, sie machen mich traurig und sie überraschen mich. Und ich danke ihnen von ganzem Herzen dafür!

In diesem Zeitraum veränderte sich parallel schließlich so einiges in meinem Privatleben – vor allem emotional! Stürme warfen mich zu Boden und ich empfand sie wieder- die Sehnsucht nach all den Farben, dem Gleiten der Pinsel über die raue Leinwand, den Gerüchen von Lacken und dem Tropfen der Tränen zu den Klängen die mich bewegten.

So entstand ein Bild nach dem anderen. Sie wuchsen über einen längere Zeiträume. Es sind Bilder darunter, welche ein, zwei oder mehrere Jahre zwischen anderen Ideen verschwanden bis der Moment kam, in dem die nächste Schicht gemalt werden wollte – und der Prozess erneut begann.

Bei einigen Bildern sind es -zig Schichten bzw. Überlagerungen, die mir Spannungen von ungeahnter Bildhaftigkeit erschlossen. Der Zufall ist mir hierbei zu einem lieb gewonnenen Freund geworden, der mich und den Betrachter zum Entdecken einlädt. Ich hoffe, dass es etwas in ihm, dem Betrachter, auslöst. Dass er etwas fühlt, sich spürt und Dinge sieht und findet, welche vorher vielleicht noch kein anderer sah. Es ist ein Augenblick, der nur einem allein gehört. Dieser Augenblick – dieser Blickwinkel mit all der Atmosphäre und eigenem Empfinden wird nie wieder derselbe sein. Ich finde es unglaublich faszinierend und hoffe den Betrachter dazu ermuntern zu können.

All diese Gedanken, Erfahrungen und die Menschen, die ich so liebe, bewogen mich schließlich dazu, im Sommer 2015 vier meiner Bilder im Friseursalon „HaarCore“ in Berlin – Prenzlauer Berg öffentlich zu präsentieren. Die Inhaberin dieses wundervoll außergewöhnlichen Ladens, Peggy Brüggemann, war über Freunde auf meine Bilder aufmerksam geworden und bot mir diese fantastische Möglichkeit, die mich anfangs viel Mut kostete, ich schlussendlich auch ein wenig stolz wahrnahm…. Der erste Schritt ist gemacht! Und ich bin selber gespannt, wie es weiter geht.

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Persönliche Informationen

Meine Bilder sind mein Ausgleich. Sie beschreiben Emotionen, die mir ohne das Spiel, ohne die Jagd nach Farben und Formen nie so nah gekommen wären. Es sind Skizzen meines Lebens. Sie begleiten mich durch verschiedene Phasen, mitsamt des Loslassens und Wiederfindens.

In Momenten meines Lebens, in denen ich nicht mehr weiter wusste, in denen ich mich keinem anvertrauen wollte und ich ganz für mich meinen inneren Kampf auslebte, half mir allein meine Kunst. Sie war es, die ich an mein verletztes Herz heranließ, die mit mir weinte, als niemand sonst die Tränen sehen durfte.

So ist die Kunst nicht nur meine Begleiterin. Sie ist mein Rückhalt, die starke Schulter an der ich mich anlehne. Sie bricht meine Fassade auf – sie ist ein Teil von mir – sie zeigt Augenblicke, in denen ich mich am zerbrechlichsten fühle – sie hilft mir, mich wieder zu finden.

In anderen Phasen meines Lebens, in denen ich pures Glück und Dankbarkeit einatme oder auch der Alltag in mir rauscht, steht mir die Kunst inzwischen auch beständig zur Seite. Von den ersten zarten Linien bis hin zur bunten Vollendung umgeben mich meine Bilder. Ich brauche sie in meiner Nähe. Ich muss sie spüren,um mich von all den seltsam schönen wie auch verstörenden Momenten des Lebens verführen lassen zu können. Es sind diese Augenblicke die mich zur nächsten Idee, zum nächsten Pinselstrich, in den nächsten Farbrausch treiben.So entsteht eine Symbiose aus Erinnerungen und Realitäten – ein Spiegel meiner eigenen Geschichte. Ein Abbild dessen was ich war und bin, was ich fühlte und fühle.

Persönliche Interessen

Meine Liebe gilt dem Zeichnen, Malen, Kreieren, Gestalten sowie Entdecken von Formen und Farben mit allen Sinnen. Meine Musen sind das Leben und die Menschen – mit all ihren Emotionen, Strukturen und Ausbrüchen.

Freunde zählen für mich zur Familie und stellen somit den Mittelpunkt meines Lebens dar. Sie begleiten, beeinflussen und beeindrucken mich jede Minute. Sie sind der Grund, weshalb ich gerade hier schreibe. Es ist mir immer wieder ein Vergnügen mich mit ihnen treiben zu lassen. Wir tanzen den Augenblick – bei jedem Wetter und in allen Farben.

Ich liebe es zu lachen und vor allem andere zum Lachen zu bringen. Auf den ein oder anderen mag dies manchmal vielleicht wie Albernheit wirken, doch erfüllt es meinen Geist und meinen Körper mit Lebensenergie, die mein Herz berauscht.